Tahiti - Moorea - Tahaa - Huahine - Bora Bora - Raiatea
31.05 - 09.07.2018
Nach nur einer Nachfahrt sind wir in die Marina von Papeete auf Tahiti eingefahren. Eine Marina! Ewig haben wir schon keine mehr gesehen. Papeete zählt nicht nur als die Hauptstadt Tahitis, sie ist auch die Hauptstadt ganz Französisch Polynesiens!
Eine Stadt mit großen Supermärkten und Shoppingmalls. Das gab es zuletzt in Panama.
Natürlich gibt es immer einen Grund in eine Marina zu fahren. Das Schiff braucht Liebe! Wir putzten, reparierten und befreiten die Element von Salzwasser und füllten sie wieder mit Lebensmitteln, Wasser und Diesel auf.
Die Marina liegt direkt im Herzen der Stadt, somit ließen wir es uns natürlich nicht entgehen dies voll und ganz auszunutzen. Wir waren in Restaurants, Bars und gönnten uns mal wieder ein paar neue Shirts und Shorts und kauften ein paar schöne Souvenirs für unsere Liebsten zu Hause. Das Stöbern im „Carrefour" um die Ecke war eines unserer Highlights. Jeden Tag konnten wir mal eben einkaufen gehen und das kochen was wir wollten!
Soviel Trubel waren wir gar nicht mehr gewohnt und beschlossen, dass eine Woche auf Tahiti ausreichend war und segelten zu Tahitis kleiner Schwester Moorea.
Es war unbeschreiblich! Das glasklare türkisfarbene Wasser und die hohen grünen Berge. Wunderschön. Der Anker fiel in der Opunohu-Bay in max. zwei Meter tiefem Wasser. Wir wussten gar nicht was wir zuerst machen sollten. Eine Wanderung zum „El Belvedere“ oder „Magic Mountain“. Schnorcheln mit den Stachelrochen und Schwarzspitzen-Riffhaien oder „Hotelcrashing“ des Hilton oder Intercontinental Hotels. Wir fanden eine Reihenfolge und manche Dinge machten wir auch mehr als einmal. Die Gesellschaftsinseln sind so anders als die Tuamotus. Die prägnantesten Unterschiede sind zum Einen die hohen Berge und zum Anderen die Sandstrände. Die Tuamotus waren flach - das Höchste war eine Palme - und Strände bestanden aus Korallen. Ein schönes Gefühl wieder barfuss am Strand entlang zu laufen und den Sand zwischen den Zehen zu fühlen.
Leider hatten wir es nicht geschafft mit dem Auto oder dem Roller um die Insel zu fahren. Dies holten wir auf der nächsten Insel „Huahine“ nach!
Huahine bedeutet im polyniesischen „Sex mit einer Frau“. „Hua“ = Sex und „hine" = Frau. Das hört sich doch schon mal sehr vielversprechend an 😉
Die Gesellschaftsinseln sind zudem sehr bekannt für den Vanilleanbau. Überall gibt es diese zu kaufen oder Vanillerum, Vanilleöl, Vanillezucker. In Restaurants gibt es sie sogar in allen möglichen Variationen auf der Speisekarte. Ein sehr beliebtes Gericht ist „Mahi Mahi mit Vanillesoße. Natürlich ließen wir es uns nicht entgehen und besuchten eine Vanilleplantage. Bevor wir diese sahen konnte man sie bereits riechen. Der nette Herr, der die Vanille auf seinem Privatanwesen züchtete erklärte uns, dass es 2-3 Jahre dauert bis aus der Blüte eine fertige Vanilleschote wird und man diese ernten kann. Nun wissen wir auch, warum das leckere Gewürz so unheimlich teuer ist. Anders als bei anderen Blüten die von Bienen bestäubt werden, muss jede einzelne Vanilleblüte per Hand bestäubt werden. Das ist viel Arbeit.
Weiter auf unserer Entdeckungstour mit dem Roller besuchten wir die „Heiligen Aale“. Eines der Sehenswürdigkeiten auf Huahine. Irgendwie sahen sie gar nicht so heilig aus, sondern recht unheimlich. Dutzende von Ihnen tummelten sich auf einem Haufen in dem flachen Wasser des Baches und starten einen mit ihren blauen Augen an. Leider können diese Tiere überhaupt nicht sehen. Sie haben es allerdings hinbekommen sich das alte Baguette zu schnappen, welches wir Ihnen zugeworfen haben.
Eine große Enttäuschung für uns waren die WM-Spiele. Nicht, weil Deutschland ziemlich früh rausflog, sondern weil es am anderen Ende der Welt nicht so einfach ist mitten in der Nacht ein Lokal zu finden, dass die Spiele überträgt. Meistens waren die Bars noch geschlossen oder auf manchen Inseln gab es gar keine Bar bzw. Fernseher oder Internet, um die Spiele zu verfolgen. Da sind wir bereits beim nächsten Thema. Internet. In Französisch Polynesien gewöhnt man sich das ab. Eine SIM-Karte und die dazugehörigen Aufladekarten kann man ohne Probleme bekommen. Allerdings muss man hierfür ein halbes Vermögen bezahlen. Ganze 100 MB kosten 10 Dollar und das Internet ist schlecht, langsam oder gar nicht vorhanden. Auch in den Hotels, Bars oder Restaurants lässt es sehr zu wünschen übrig.
Auf Tahaa fanden wir jedoch einen Ankerplatz mit gutem Internet! Es war nicht so recht ein Ankerplatz, sondern eine private Boje die zu einem Hotel gehörte. Eine überteuerte Boje. Und das Internet war auch nicht günstig.
Nach 2 Tagen verließen wir unser Internet Paradies und entdeckten die richtig schönen Ankerplätze dieser kleinen Insel.
Manuels Geburtstag stand an und wie Ihr wisst lieben Segler Parties und nutzen jede Gelegenheit um eine zu organisieren. Der Ankerplatz am „Privat Island Beach Resort“ schien uns ein perfekter Ort. Wir ankerten in 2 Meter tiefem Wasser, nebenan einer der besten Schnorchelspots auf den Gesellschaftsinseln und ein schickes Resort mit Poolbar. Manuel organisierte alles für seinen Tag. Wir starteten mit schnorcheln am Morgen, Cocktails am Mittag und wollten den Abend mit unseren Segelfreunden an der Poolbar ausklingen lassen. Leider wurde daraus nichts. Trotz Organisation und Reservierung durften wir weder den Pool noch die Happy Hour in Anspruch nehmen. Kurzer Hand verschoben wir die Party auf’s Schiff und feierten dort bis spät in die Nacht.
Am nächsten Morgen ging es dann etwas übermüdet nach Bora Bora. Ein weiteres lang ersehntes Ziel unserer Reise.
Nach so vielen traumhaften Fleckchen die wir bisher gesehen hatten fragten wir uns, wie Bora Bora das noch topen soll?!
Insgesamt verbrachten wir 17 tolle Tage auf Bora Bora. Nicht viele Atolle/Inseln im Pazifik besuchten wir so lange.
Eines unserer Highlights hier war eine Tanzprobe des bekannten Haiva-Festes zu sehen. Beim Haiva-Fest in Französisch Polynesien treten die laszivsten Tänzer, besten Sänger und die stärksten Männer gegeneinander an. Hinter so manchen Vorführungen verbirgt sich eine Legende und für die Einheimischen lebt in den Tänzen des Haiva eine Jahrtausend alte Kultur fort. Somit haben wir es uns nicht nehmen lassen und besuchten einen Abend lang Folklore-Spektakel.
Bora Bora besteht aus einer Hauptinsel und vielen Motus (Inselchen) um die Insel herum. Ausgiebig erkundeten wir die Insel und liehen wieder einen Roller aus. Wir besuchten den Baum, welcher James Cameron für seinen bekannten Film „Avatar“ inspirierte und „Mamie Ruta“! Mit ihr gestalteten wir unsere eigenen Pareos. Am Abend stoppten wir bei der weltbekannten Bar „Bloody Mary’s“ und gönnten uns dort ein paar leckere (alkoholfreie) Cocktails - den besten Pina Colada den ich je getrunken habe. Es war beeindruckend zu erfahren, wie viel Prominenz hier schon war.
Nachdem wir die Hauptinsel erkundet hatten war es an der Zeit die Luxushotels auf den umliegenden Motus unsicher zu machen. Hieraus wurde leider nichts. Uns war es zwar erlaubt vor den Hotels zu ankern, die selbe Bucht und Aussicht wie die Hotelgäste zu genießen, aber das Hotel geschweige denn den Strand, durften wir nicht betreten. Irgendwo muss es ja einen Unterschied bei mind. 1.500 Dollar pro Nacht geben 😂
Inzwischen waren einige unserer Freunde ebenfalls auf Bora Bora eingetroffen und ankerten in der gleichen Bucht wie wir.
„Windancer IV und Counting Stars sahen wir zuletzt im Mai in den Tuamotus. Somit war die Freude groß alle wieder zu sehen. Mit John und Ziggy von Windancer IV verbrachten wir in der Vergangenheit schon gerne viel Zeit und taten das hier nun wieder. Die Beiden lieben es genauso wie wir zu schnorcheln und zu tauchen. Somit erkundeten wir gemeinsam die Unterwasserwelt von Bora Bora. Direkt hinter unserem Ankerplatz gab es einen ganz besonderen Schnorchel- und Tauchspot - eine Adler- und Mantarochen-Cleaning-Station! Diese faszinierenden Tiere liegen einfach in einer Reihe auf dem Boden und lassen sich von den Fischen sauber knabbern. Leider ist der Boden etwa 20 Meter von der Wasseroberfläche entfernt und es ist gar nicht so einfach diese gut zu sehen.
Unsere Zeit in Französisch Polynesien neigte sich langsam dem Ende entgegen! Dieses Fleckchen im Südpazifik war der Grund warum wir unsere Reise starteten. Zum Abschied überraschte mich Manuel mit einer kleinen Dinghy-Tour. Wir ankerten das kleine Beiboot in der Bucht vor dem teuersten Hotel auf Bora Bora - das „St. Regis“ mit Wahnsinns Blick auf den bekannten Berg „Mont Otemanu“! Wir standen in einem Meter tiefen Wasser, tranken Wein aus Plastik Bierbechern und unterhielten uns über unsere bisherige Zeit und was wohl noch kommen mag. Bis dahin war bereits klar, dass wir jedes weitere Abenteuer gemeinsam erleben werden, doch bald als Mann und Frau!