31 Marquesas

Marquesas

Die vergessenen Inseln im Südpazifik

 

Hiva Oa - Fatu Hiva - Tahuata - Nuku Hiva

5.04 - 28.04.2019

Was für ein Gefühl. Wir haben es geschafft. Einmal um die halbe Welt über die Mosel bis in die Südsee. Glücklich und voller Vorfreude auf die kommenden Entdeckungstouren der vergessenen Südseeschönheiten machten wir uns nach Wochen auf See mit dem Dinghy auf zu unserem ersten Landfall in Hiva Oa, der drittgrößten Insel in französisch Polynesien.

 

Pünktlich zu unserem Landfall wurde ein neues Dingyhdock fertiggestellt, auf dem man, sofern es nicht von den einheimischen Kindern als Wasserspielplatz genutzt wurde sein Dinghy festmachen konnte und die dort installierte kostenlose und unbegrenzte Frischwasserdusche nutzen konnte. Ich weiß nicht, ob die Inselbewohner so nett sind und wissen wie sehr ein Segler nach einer solchen Passage eine Frischwasserdusche schätzen kann oder ob Sie einfach keine müffigen Segler durch das Dorf schlendern haben möchten.

 

Anders als wir es uns noch vor ein paar Jahren vorgestellt haben ist die Insel mitten in der Südsee unheimlich grün. Ja sogar könnte man meinen man befindet sich auf einer Alm, einer Alm am Meer, mit Tikis, wilden Bananen, Mangobäumen und Grapefruit Bäumen.

 

Auf dem Weg in das erste Dorf auf der Suche nach Internet und frischem Baguette läuft man vorbei ein kleinen Gärten in denen alle erdenkliche Früchte gedeihen und die Marqueseaner haben sichtlich Freude daran besuchende Segler mit Ihren Früchten, hauptsächlich Pamplemouse zu beschenken. Anders als in Deutschland sind diese jedoch nicht säuerlich, sondern Zuckersüß.

 

Nach unserem offiziellem Check in und ein paar Einkäufen haben wir uns gleich wieder aufgemacht und sind zu einer der südlicheren Inseln gesegelt.

 

Die Bay of Virgins auf Fatu Hiva ist wohlmöglich der bekannteste und spektakulärste Ankerplatz unter allen Fahrtenseglern. Die epischen Felsformationen welche am Ankerplatz die Scenerie bilden können Atemberaubend sein. Mit ein wenig Fantasie erinnern Sie ein überdimensionales männliches Geschlechtsorgan, weshalb die Bucht ursprünglich „Bay of Vierges“ hieß, was so viel bedeutet wie Bucht der …. Den französischen christlichen Missionaren war dieser Name jedoch zu obszön weshalb die die Buchstaben reinfolge ein wenig abänderten und so wurde aus „Vierges“ „ Virgins“ und alles was von nun an politisch korrekt.

 

In Fatu Hiva gibt es keinen Flughafen oder ein Hotel. Die Bewohner leben hauptsächlich von allem was die Insel hergibt, was wahrscheinlich eine ausgewogenere Ernährung als die meisten Großstädter ist.

 

Wir haben uns mit einer Familie befreundet und Poe hat mich zum Fischen mitgenommen und mir das Inselleben ein wenig erklärt. Jeden Freitag geht er mit ein paar Freunden in die Täler der Insel auf Wildschwein und Ziegenjagd und sichert somit den Fleischbedarf für Familie und Freunde. Auch prüft er seine aufgestellten Fallen, womit er kleine Wildschweine fängt, diese dann in seinem Garten mästet und zum richtigen Anlass für ein Festmahl verwendet. Dienstags geht er mit seinem Sohn fischen, und sichert somit die andere Proteinquelle. Seine Frau, Reva kümmert sich derweil um den Garten und alles was dazu gehört.

 

Die Knochen der Tiere sowie die Schwerter von gefangen Schwertfischen werden komplett verwendet und viele die Inselbewohner haben ein unglaubliches Talent in Schnitzarbeiten, welche Sie alle drei Wochen an die einzigen Touristen des Kreuzfahrtschiffes der Aranui verkaufen können.

 

Nach einem Abschiedsabendessen zusammen mit anderen Segler Zuhause bei Poe und Rewe ging es für uns weiter nach Tahuata. Im Norden der Insel ist eine der wenigen Buchten in den Marquesas welche klares Wasser und einen Sandstrand bietet. Hier konnten wir nach langer Zeit endlich mal wieder ausgiebig schnorcheln gehen und hatten das Glück mit einer Gruppe von Mantarochen unsere Zeit zu verbringen. Die gigantischen Rochen kommen oftmals Abends, wenn das Wasser voll von Plankton ist zum Futtern vorbei und kreisen solange bis Sie gesättigt sind elegant und majestitisch durch das Planktongetrübte Wasser der Ankerbucht.

 

In der Ankerbucht haben wir uns mit vielen befreundeten Yachten wieder getroffen, welche wir zuletzt in Panama gesehen hatten. Alle hatten eine angenehme Passage und waren erfreut, wie angenehm die Pazifiküberquerung im Vergleich zum Atlantik war.

 

Von Tahuata ging es dann mit einem Zwischenstop in Hiva Oa, wo wir das Boot für eine kurze Saildrivereparatur aus dem Wasser trailern mussten weiter nach Nuku Hiva.

 

Auf dem Weg dorthin haben wir einen ordentlichen Yellowfin Tuna gefangen, welchen wir in allen erdenklichen Thunfischgerichten genießen.

 

Wir genießen die letzten Tage das volle grün der Marquesas und werden uns am Wochenende auf zu den flachen und traumhaften Atollen der Tuamotus machen.