28 Panama

Panama

between Americas

 

Colon - Panama City - Las Perlas

18.01 - 17.02.2018

Ich war etwas traurig als wir die San Blas verlassen hatten. Wir wussten, dass das bis zu den „Perleninseln“ auf der anderen Seite von Panama der letzte Ankerplatz war. Für eine Weile das letzte mal in schönes klares Wasser springen. Zudem lag in Panama auch eine Menge Arbeit vor uns.  Die Überfahrt war unangenehmer als gedacht. Die Passage an der Küste Panamas entlang ist sehr flach (40 Meter) und somit ziemlich wellig. Bisher kann ich nicht sagen, dass mein Körper sich an die Bewegungen eines Katamarans gewöhnt hat. Bei Fahrten wie diesen wird mir etwas flau im Magen. 

 

Der erste Eindruck von Panama war nicht der Schönste. Wir ankerten in der Bucht vor dem Eingang des Panamakanals. Das letzte mal haben wir so viele Frachter vor der Straße von Gibraltar gesehen. Alle warten darauf beladen zu werden oder auf die Genehmigung, endlich durchfahren zu können. Wir warteten darauf vermessen zu werden. Die Vermessung des Bootes ist ein wichtiger Bestandteil der Panamakanal Durchfahrt. Hierbei werden die Kosten des Transits ermittelt. 

 

(50 ft/15,24 m = 550$, bis 80 ft/24,38 m = 800$, bis 100 ft/30,48 m = 1.050$, über 100/ft/30,48 m = 1.550 $ + Fees + Deposit)

 

Dadurch, dass die Element 47,1 ft/14,36 m lang ist und am Vorschiff noch einen Bugsprit für ein zweites Vorsegel installiert ist, der etwas länger als ein Meter ist, musste dieser deinstalliert werden, sodass wir nicht in die nächste Kategorie fallen und mehr zahlen mussten. Gesagt - getan! Das Boot konnte vermessen werden. 

 

Nun ging es für uns in die Shelter Bay Marina um das Schiff fertig für eine weitere Ozeanüberquerung zu machen. 

Ein wichtiger Punkt war der Unterwasseranstrich. Hierfür musste das Boot aus dem Wasser. Der alte Lack kam runter und vier neue Schichten Farbe drauf. Eine lange Woche wurde hart gearbeitet und alle packten mit an. 

 

Zudem musste sich auch noch um das Proviantieren gekümmert werden. Insgesamt saßen wir sechs Stunden zusammen um herauszufinden, was wir alles brauchen, was ist bereits an Bord und was müssen wir noch kaufen. Gemeinsam fuhren wir mit dem Marina Shuttle zum größten Supermarkt in Colon. 

 

Allein die Fahrt war ein Abenteuer für sich. Die Shelter Bay Marina befindet sich auf dem alten amerikanischen Militärstützpunkt „Fort Sherman“, welcher die primärste defensivste Basis für die Karibik war. Nachdem 1999 der Kanal von Amerika an Panama übergeben wurde und die Basis bis heute leer steht, kann man richtig sehen wie der Dschungel alles zurück erobert. 

 

Zwischen der Marina und Colon liegt der Eingang des Panamakanals und dieser muss mit einer Fähre oder über eine kleine Brücke passiert werden. Die Brücke liegt direkt am ersten Schleusentor. Nach ca. 45 Minuten Fahrt konnte nun die Schlacht beginnen. Jeder von uns war mit einem Einkaufswagen und einer Liste ausgestattet die abgearbeitet werden musste. Auch hier ging das Abenteuer weiter - wir waren leider nicht die einzigen in diesem Supermarkt. Teilweise kam es vor, dass man die ein oder andere Kakerlake direkt hinter den Müsli-, oder Reispackungen beobachten konnte. Somit beschlossen wir direkt nach dem Bezahlen alle Kartonagen noch am Supermarkt los zu werden. Wir kauften Lebensmittel, Konserven, Toilettenpapier etc. für bis zu 6 Monate und 6 Personen ein. Das Einkaufen ist hierbei der kleinste Part - die große Frage und Herausforderung ist, wohin mit all dem Zeug. 

 

Nachdem so gut wie alle Arbeiten erledigt waren gönnten wir uns ein paar Tage in einem tollen Hotel in Panama City. Eines der Dinge die man in Panama machen soll, ist mit der „Panama Canal Railway“ von Colon nach Panama City zu fahren. Der Panama Canal Railway soll einer der tollsten Zugfahrten der Welt sein. Der 163. Jahre alte, historische Zug fährt entlang des Panamakanals, vorbei am Gatun Lake und durch den Dschungel von Panama. Des Weiteren ist Panama City für sein Nachtleben und die vielen tollen Einkaufsmöglichkeiten bekannt. Natürlich haben wir auch das nicht ausgelassen. 

 

Panama City hat uns leider nicht ganz in seinen Bann ziehen können. Nach wie vor hat America noch einen großen Einfluss auf Panama, weshalb alles sehr amerikanisch ist. Uns fehlt etwas die Kultur und der südamerikanische Touch in Panama. 

 

Zurück in Colon heißt es nun die letzten Dinge für den Panamakanal vorzubereiten. Da es notwendig ist, vier Leinhändler und einen Kapitän zu haben, begleiteten uns Benny und Price von der Panache. Jordan und Paige sind zu jung für diesen Job. Eigentlich sollte es um 15 Uhr losgehen. Kaum hatten wir die Marina verlassen wurde uns mitgeteilt, dass sich alles um mind. drei Stunden verspätet. Um 18.30 Uhr lifteten wir dann endlich den Anker und startet unsere Fahrt in den Pazifik. 

 

Der Panamakanal ist insgesamt 82 km lang und hat 6 Schleusenkammern. Drei Berg- und drei Talschleusen. Der Gatun Lake, der sich zwischen den Berg- und den Talschleusen befindet liegt auf 26 Metern über dem Meeresspiegel. 

 

Am ersten Tag passierten wir die Gatun Schleusen. Das sind drei Bergschleusen direkt nacheinander. Bevor wir die Schleusen befahren konnten, wurden wir mit zwei anderen Booten in ein Päckchen gebunden. Element war in der Mitte und hatte links und rechts jeweils einen „Monohull“ angebunden. Dieser erste Part war schon nicht so einfach. Shaun musste versuchen das Boot still zu halten, sodass erst das linke und dann das rechte Boot an uns festmachen konnte. Anschließen fuhr Shaun alle drei Boote nur mit seinen Motoren in die Schleusen. Die äußeren Boote hatten nun die Aufgabe, die Leinen zu halten und die Boote von der Schleusenwand fern zu halten. Leinhändler die an den Schleusenmauern standen, warfen Leinen auf’s Schiff die mit unseren Leinen verbunden werden mussten, sodass unsere Leinen an der Schleusenwand befestigt werden konnten. Zwischen unseren Booten und den Schleusenwänden lagen ca. 2,5 - 3 Meter Abstand und vor uns war ein großer Frachter. Die Schleusungen an sich dauerten ca. 1,5 Stunden. Gegen 22 Uhr konnten wir endlich an einer Boje im Gatun Lake festmachen und hatten den ersten Abschnitt geschafft. 

 

Am nächsten Morgen gegen 8.30 Uhr ging es weiter. Zuerst durchfuhren wir den Gatun Lake. Alles war grün und erinnerte uns sehr an unsere Flussfahrten zu Beginn unserer Reise. Um 12.30 Uhr passierten wir die erste Talschleuse. Die „Pedro Miguel Lock“ bringt uns von 26. auf 16,5 Metern über dem Meeresspiegel. Danach passierten wir die Miraflores Locks, diese liegen direkt am Panamakanal-Museum, somit hatten wir für die Schleusung, der nächsten Schleusentreppe viele Zuschauer. Diesmal hatten wir den großen Frachter auch nicht vor sonder direkt hinter uns und somit eine freie Sicht zum Pazifik. 

 

Pazifik - der größte und tiefste Ozean der Erde. Nun sind wir unserem Ziel - der Südsee - ein ganzes Stück näher. 

 

Auf dem Weg zu den Galapagos Inseln haben wir noch einen Zwischenstop auf den zu Panama gehörenden Las Perlas Inseln gemacht.

 

An vielen Inseln konnten wir aufgrund der hohen brechenden Wellen nicht mit dem Dinghy anlanden und haben die gesamte Crew in mehreren Etappen mit dem Kayak ans Ufer gebracht. Einmal hat es uns erwischt und wir haben einen eleganten Salto in einer der Wellen geschlagen. Am Ufer kam es uns vor als wären wir in mitten eines Jurassic Parks. Am Strand fanden wir eine Menge Krokodilspuren, Krokodileier und dann schlussendlich auch drei ausgewachsene Exemplare die uns aus der Ferne beobachten. Nach ein paar wundervollen Tagen haben wir dann genug gesehen und uns auf zu dem 1.000 Meilen Schlag zu den Galapagos gemacht.