08 Balearen

Balearen

Mallorca - Ibiza - Formentera

 

20 Tage - 280 Meilen - 11 Buchten

Cala Castell - Sant Antoni - Ibiza Stadt - Espalmador - Pujol - Cala Saona

Auf der kurzen Strecke von Menorca nach Mallorca hatten wir unserer Ansicht nach

die perfekten Segelbedingungen. 10 - 15 Knoten Wind bei langezogener Welle. So konnten wir mit dem recht schweren Schiff ziemlich schnell ohne viel Aufwand segeln. 

 

Unser Ziel war die im Nordosten von Mallorca liegende Bucht bei Cap de Formentor, welche wir aus einem vorherigen Urlaub kannten. Als wir kurz vor der Bucht den Motor starteten bemerkten wir, dass wir manövrierunfähig waren und mit dem Motor das Schiff keinen Meter bewegen konnten. Wir segelten dann um das Kap herum in eine vom Südwind geschützte Bucht an der felsigen Nordküste Mallorcas, Calla Castell

 

Als wir unter Segeln den Anker fallen liesen und der Ursache des Problems auf den Grund gingen bemerkten wir, dass unsere komplette Schraube und die außenliegende Welle mit Angelschnur umwickelt war. Es dauerte ca. eine Stunde um den Antrieb unter Wasser mit ständigem auf- und abtauchen von der Angelschnur zu befreien und das Problem endgültig zu beheben.

 

Die Nordküste Mallorcas ist sehr felsig und das Wasser entsprechend klar. Man findet hier im Verhältnis zur restlichen Insel sehr wenig geschützte Ankerbuchten.

 

Von Calla Castell ging es weiter an die Westküste Mallorcas wo wir versuchten, in der Bucht von Cala Basset zu ankern. Nach mehrmaligen Anläufen hielt der Anker immer noch nicht zu unserer Zufriedenheit, aber wir beschlossen, erstmal zu bleiben und eine Runde schwimmen zu gehen. Dabei lernten wir die netten Österreicher von dem Boot El Barco Litima kennen. Nach ein paar Gesprächen und einem kühlen Ankerbier vermachten diese uns Ihren restlichen Proviant, da Sie am nächsten Tag wieder nach Hause reisten. Wir freuten uns entsprechend und ließen uns die Kekse zusammen mit dem Wein und dem Bier schmecken.

 

Als die Sonne unterging waren wir immer noch in der Bucht und weiter unzufrieden mit dem Anker. Nach einem Schnorchelgang haben wir festegestellt, dass der Sand nur fünf Zentimeter tief und direkt darunter eine durchgehende Felsplatte war. Das war wohl der Grund, warum hier außer uns kein Schiff über Nacht bleiben wollte. Wir dann auch nicht mehr 😏 und motorten nachts in die nächste Bucht nach San Telmo, wo wir mitten im ausgebuchten Bojenfeld ankerten.

 

Am nächsten Morgen sind wir mit Sonnenaufgang aufgebrochen und auf direktem Wege nach Ibiza gesegelt. Auch hier hatten wir wieder perfekte Bedingungen - die Balearen sind uns zum Segeln wesentlich angenehmer als die welligen Gewässer um Korsika.

 

Unsere Erste Bucht auf Ibiza war die im Nordwesten der Insel liegende Bucht von Portinax. Die Bucht ist sehr gut besucht und verfügt auch über mehrere Hotels.

 

Da wir dringend mal wieder Lebensmittel und frische Kleidung benötigten haben wir uns nicht lange in Portinax aufgehalten und sind in die riesige Bucht von Sant Antoni gesegelt. Auch hier konnten wir gegenüber vom Hafen kostenlos neben einem Bojenfeld mit ca. 100 weiteren Yachten ankern. Mit dem Dinghy kann man dort wunderbar in dem Yachthafen anlegen und von dort aus alle Erledigungen machen. 

 

Als wir wieder saubere Wäsche hatten und unsere Einkäufe zum Schiff bringen wollten ist uns aufgefallen, wie modern die Supermärkte, bzw. der Lidl auf Ibiza ist. Da wir kein Auto zur Verfügung hatten wollten wir unsere Einkäufe und die darin befindlichen Getränke mit dem Einkaufswagen zum Strand fahren und von dort aus auf unser Dinghy laden. Voll beladen ging es dann vom Lidl Parkplatz Richtung Strand bis auf einmal auf der anderen Straßenseite gar nichts mehr ging. Das linke Vorderrad blockierte komplett, sodass wir den Einkaufswagen fast bis auf den Parkplatz zurück tragen mussten um unsere Einkäufe in einen funktionierenden Wagen umzuladen. Als wir wieder auf dem Lidl Gelände waren funktionierte unser Einkaufswagen jedoch wieder ohne Beanstandungen. Bei genauerem Hinsehen bemerkten wir dann, dass eine Rolle anders war als die anderen und dies bei allen Einkaufswagen so war. Es ist also so, dass die Räder einen GPS Sender haben, welcher eine Rolle blockiert, sobald der Wagen den eingestellten Sektor verlässt. Ich denke, dass die Supermärkte diese Investition nicht grundlos getätigt haben.

 

Sant Antoni ist für uns der Ballermann von Ibiza. Im Stadtzentrum reiht sich eine Bar an die andere und man findet überall trinkwütige Urlauber.

 

An der Westseite der Stadt befindet sich der schönste Teil von Sant Antoni. Hier reihen sich die Bars und Cafe´s nebeneinander und bieten einen hervorragenden Blick auf den Sonnenuntergang.

 

Nachdem wir mit unseren Einkäufen und Erledigungen in Sant Antoni fertig waren verlegten wir die Manado in eine ruhigere Bucht, von der aus wir immer gemütlich mit dem Dinghy zum Steg vom Cafe del Mar fahren konnten.

 

Am Wochenende hatten wir dann Besuch von Simon welcher zu Bernd´s Geburtstagsparty auf der Shangri La eingeflogen kam. Wir trafen uns mit allen Gästen zum Abendessen im Cafe del Mar und hatten danach einen feuchtfröhlichen Abend bei bester Musik im Cafe Mambo, wo wir aus unerklärlichen Gründen auf einmal im VIP Bereich gelandet sind.

 

Samstags um 15:00 Uhr trafen wir uns dann alle bei der Yacht von Bernd und Dany, wo die eigentliche Party starten sollte. Es war alles in allem eine super Party, wie sie besser hätte nicht sein können.

 

Neben einem perfekten Catering von deinkoch.at war auch noch ein hervorragender DJ namens David aus Ibiza an Bord, welcher uns musikalisch durch die Party führte.

 

Am nächsten Tag waren wir alle leicht bläsiert und die meisten Gäste reisten wieder ab um in den Alltag einzutauchen. Wir bekamen Abends noch Besuch von Pierre, welcher die nächsten Tage mit uns um Ibiza segeln wollte.

 

Wir kamen jedoch nicht komplett rum, da wir von den ansässigen Clubs wie dem Pacha oder den Bars am Playa d'en Bossa, in Beschlag genommen wurden. Die Musik in den Clubs von Ibiza ist laut unseren Erfahrungen überall der Knaller.

 

Einziges Manko sind die Eintritts- und Getränkepreise. Die Eintrittspreise für die Discotheken schwanken zwischen 40 € und 80 €. Bei den Getränken muss man für ein Bier ca. 10 € und für einen Vodka Red Bull 18 € bezahlen. Selbst ein stilles Wasser kostet 10 € und nein, man kann auf den Toiletten nicht kostenlos trinken, das Wasser aus den Hähnen besteht in den meisten Clubs ausschließlich aus Salzwasser ;-). 

 

Nach einer harten Feierwoche mit Pierre brauchten wir unbedingt Erholung und verzogen uns nach Formentera. Die für uns bis jetzt die schönste Insel im Mittelmeer. Das Wasser in den Buchten ist glasklar, die Sandstrände kristallweiss mit teilweise rosanem Korallenstaub und die Insel ist nicht so überlaufen wie die restlichen balearischen Inseln.

 

In vielen Ankerbuchten auf Formentera findet man wie in der Karibik kleine Bars, wo man entweder selbstgemachten Sangria oder Mojitos genießen kann. Das Wochenende über hatten wir Besuch von Dominik und Steffi und konnten so gemeinsam das Inselleben genießen.

 

Leider rennt die Zeit viel zu schnell und wir müssen uns so langsam auf in Richtung Süden machen.

 

Die nächsten Tage werden wir noch auf Formentera verbringen und brechen bei der nächsten stabilen Wetterlage auf zum spanischen Festland auf, wo wir noch einige Arbeiten am und im Boot für die nächsten Reiseabschnitte erledigen müssen.