07 Korsika - Menorca

Inselerkundung

In Korsika und Menorca

 

9 Tage - 318 Meilen - 5 Buchten

Revelatta - Calvi - Cala di Palu - Illa dén Colom - Mahón

Nachdem wir uns von der letzten Überfahrt erholt hatten, verlegten wir das Schiff von Revelatta in die Bucht von Calvi, wo wir an einem Bojenfeld festmachen durften. Von dort aus konnten wir mit unserem Dinghy in wenigen Minuten in den extrem hochpreisigen Hafen von Calvi fahren und von dort aus die Stadt erkunden.

 

Calvi selbst ist sehr gemütlich und bietet neben vielen Cafe´s eine grandiose Zitadelle, welche sich unbedingt empfiehlt zu besuchen. Rund um Calvi gibt es jede Menge Dörfer, welche auf den umliegenden Bergzipfeln liegen.

 

Mit einem Mietroller konnten wir viele diese besuchen und das Panorama entlang der Küste dabei in vollen Zügen genießen. Überall wachsen Feigen und Kakteen. Wir füllten unsere Vorräte mit frischen Feigen und versuchten uns an der Kaktusfrucht. Diese zu pflücken würden wir nie wieder ohne Handschuhe machen. Beim pflücken selbst merkt man nichts, aber Minuten später spürt man überall in den Fingern die haarfeinen Stacheln der Kaktusfrucht, welche sich nur mühsam und langwierig entfernen lassen.

 

Von Calvi aus sind wir die Westküste weiter nach Süden zur Cala di Palu gesegelt. Vor der Küste bauen sich wie aus dem Nichts sehr hohe und steile Wellen auf, welche für uns mehr als unangenehm waren. Wenn der Wind zunimmt ist es äußerst schwierig bei solchem Wellengang das Großsegel zu bergen.

 

Die Windvorhersagen kann man für die Westküste von Korsika total vergessen. Wir hatten es immer wieder, dass 10 Knoten Wind vorhergesagt waren und wir 30. Knoten aus der anders als gemeldeten Richtung hatten. Es liegt wohl an den Bergen und den dadurch auftretenden thermischen Winden.

 

Nach einer welligen Fahrt haben wir trotz allem die Cala di Palu erreicht und konnten in einer ruhigen und geschützten Bucht ankern.

 

In der Bucht haben wir Leonardo samt seiner Familie kennengelernt. Abends sind wir gemeinsam zum Sperrfischen und danach wurden wir zu einer leckeren Pasta auf der italienischen Yacht eingeladen.

 

Am nächsten Morgen durfte Nadja mit sehr viel Freude zum ersten mal einen Fisch filetieren :-) Nach anfänglichen Schwierigkeiten gab es dann einen überaus köstlichen Salat mit frischem Fisch zum Mittag.

 

Da die Wellen und die thermischen Winde vor Korsika uns zu oft Schwierigkeiten bereiteten, beschlossen wir Korsika zu verlassen, Sardinien auszulassen und stattdessen in die Balearen zu segeln.

 

Die Überfahrt von Korsika nach Menorca dauerte ca. 55 Stunden und war im Gegensatz zu unserer letzten Nachtfahrt im Golf de Lion ein Traum. Wir hatten absolut faire Winde und angenehme Wellen. Nachts hatten wir einen unbeschreiblichen Sternenhimmel welchen wir leider nicht auf einem Foto wiedergeben können. Man konnte alle Sternbilder mit bloßem Auge erkennen und die Milchstraße leuchte hell wie nie.

 

Hinter dem Boot war überall fluoreszierender Plankton, welcher sich oftmals als richtiger Ball formatierte. Manchmal sah es so aus, als hätten wir eine Qualle berührt, welche durch den Kontakt anfängt zu leuchten.

 

Wir mussten 20 Stunden nicht einmal die Segelstellung verändern und konnte ganz gemütlich die Nacht im Cockpit verbringen. Einzig die zur späten Stunde aufziehende Feuchtigkeit lässt die Nacht bei falscher Kleidung unangenehm werden. Sobald wir die Möglichkeit haben werden wir uns wasserabweisende Schlafsäcke für die bevorstehenden Nachtfahrten besorgen.

 

In Menorca haben wir eine kleine Ankerbucht vor einer Halbinsel für die erste Nacht genutzt. Das Wasser war gefühlt schon wesentlich wärmer als in Korsika und auf dem Sandgrund konnte man sehr leicht und gut ankern.

 

Das Wochenende haben wir in Mahón, der Hauptstadt Menorcas verbracht. Mahon hat eine sehr lange Bucht und ist neben Pearl Harbour der zweitgrößte Naturhafen der Welt. Während der Hauptsaison kann man ohne Reservierung trotz zahlreicher Marinas keinen Liegeplatz ergattern. Wir ankerten 3 Meilen von der Stadt entfernt und fuhren mit dem Dinghy zur Proviantierung und zu unserem Nachtausgang in die Stadt.

 

Nachdem Mahón ausreichend erkundet war besuchten wir die mehrfach empfohlene Bucht Cala Macarella im Süden von Menorca und konnten im glasklaren Wasser auf fünf Metern Ankern. Tagsüber sind die Strände der Bucht gut besucht und es herrscht reges Treiben. An der Ostseite der Bucht kann man zwischen den Felsspalten sehr gut schnorcheln und sieht auch den ein oder anderen Oktopus, wenn man genau hinschaut.

 

Wir haben die Tage in Menorca und Korsika sehr genossen und machen uns morgen auf den Weg nach Mallorca um pünktlich zu Bernd´s Geburtstag auf Ibiza zu sein.