5 Tage - 394 Kilometer - 24 Schleusen
Bei gefühlten 35 Grad sind wir morgens um 08:00 Uhr losmarschiert um wie geplant unsere Vorräte zu füllen.
Corre ist ein sehr kleiner und entspannter Ort, in dem man alles für das tägliche Leben findet. Bäcker, Supermarkt sowie eine Tankstelle waren zu Fuß gut zu erreichen.
Auch wenn das Tragen der Dieselkanister bei den tropischen Temperaturen alles andere als angenehm war, ist man froh, wieder mit vollem Tank die Weiterfahrt antreten zu können.
Direkt nach Corre konnten wir den Kanal de Vosges verlassen und waren von nun an auf der kleinen Saône unterwegs.
Die Saône ist wesentlich breiter, tiefer und entspannter zu befahren als die Kanäle. Bis auf verschiedene Hausboote gibt es kaum Verkehr und keine größeren Herausforderungen zu bewältigen.
Im Gegensatz zu den Kanälen, werden die Schleusen auf der kleinen Saône nicht mit einer Fernbedienung, sondern mit einer über dem Wasser hängenden Drehstange angefordert. Sobald man in der Kammer ist funktioniert alles wie in den Schleusen zuvor.
Die Szenerie entlang der Saône hat uns unheimlich an die Radeberger Werbung erinnert. Es ist überall sehr grün und die Laubwälder hängen teilweise meterweit über der Wasseroberfläche. Das Wasser ist hier schon wesentlich klarer und die Fischvielfalt für einen Fluss beeindruckend.
Überall sieht man hier Angler. Sei es am Ufer sitzend, im Kanu treibend oder mit der Watthose mitten im Fluss stehend.
Die Saône hatte sehr viele schöne Nebenarme, in denen wir hervorragend Ankern konnten.
In einem Seitenarm haben wir bei schönstem Wetter vor einem kleinen Wasserfall geankert. Das einzig störende hierbei waren die unermüdsamen Stechmücken.
Bei Scey sind wir in unseren ersten Tunnel eingefahren. Es ist schon ein komisches Gefühl durch einen Tunnel zu fahren. Auf der einen Seite waren wir ziemlich angespannt und konzentriert, um das Schiff wirklich absolut gerade zu halten und auf der anderen Seite war der Tunnel einfach nur beeindruckend.
Während des fünf tägigen Törns haben wir in Auxonne sowie in Chalon sur Saône im Hafen übernachtet und uns die Orte angeschaut. Auxonne ist eine sehr altes verschlafenes Dorf und in Chalon sur Saône pulsiert das Leben.
Wir hatten Glück und kamen genau zum Start des Straßenkünstlerfestivals an. Auf den Straßen gab es überall Livemusik, Kabarettvorführungen und jede Menge regionale Köstlichkeiten.
Hinter dem Hafen in Chalon war direkt das Industriegebiet, was für uns mehr als praktisch war. So konnten wir unsere Einkäufe quasi direkt mit dem Einkaufswagen zum Schiff fahren.
Als wir von Chalon Richtung Lyon aufgebrochen sind haben wir in der Schleuse Ruderverein SRC aus Bonn getroffen, welcher bei 30 Grad noch 40 Kilometer Strecke vor sich hatte. Nach kurzen Überlegungen haben wir uns dann dazu entschlossen die vier Ruderboote samt der 17 sympathischen und gut gelaunten Ruderer die 40 Kilometer bis nach Macon zu ziehen.
Mit den Ruderbooten und Seilen am Heck waren wir für die 40 Kilometer genauso lang wie die meisten Güterschiffe auf der Saône und hatten unseren Spaß.
Das Wochenende werden wir in Lyon verbringen und am Montag Morgen zur letzten Flussetappe auf der Rhône Richtung Mittelmeer aufbrechen.