Bequia - Canouan - Mayreau - Tobago Cays
Auf den Spuren von Jack Sparrow - Rumpunch unter Palmen
Die Überfahrt von Martinique nach St Lucia was bisher unser rauester Schlag in der Karibik. Immer wieder hatten wir sehr starke Squalls und eintretenden Platzregen mit 0 Sicht und waren sichtlich erleichtert, als wir in der großen Rodney Bay unseren Anker fallen lassen konnten.
Mit den lokalen Minibussen sind wir dort schnell in den Supermarkt um die letzten frischen Lebensmitteln für unseren anstehenden Besuch zu organsieren. Als wir vollgepackt waren haben wir uns wieder in die Marigot Bay verlegt um Dominik und Svenja zu empfangen. Da wir etwas zu früh waren haben wir die Zeit genutzt um den kleinen Ort auf dem Hügel zu erkunden.
Dort sind wir mit ein paar Einheimischen in Kontakt gekommen und haben uns ordentlich beim Dominio abzocken lassen.
Als unser Besuch dann sicher angekommen war, haben wir erstmal die Annehmlichkeiten des Marigot Bay Resorts genutzt um zu aklimatisieren und zu entschleunigen.
Der Wetterbericht sah sehr bescheiden aus. Beide Besucher waren noch nie Segeln, und die Prognose hatte ein Tiefdruckgebiet für die kommende Woche mit 20 - 30 Knoten durchgehend gemeldet.
Um noch vor dem System soweit wie möglich nach Süden zu segeln sind wir um 3 Uhr Morgens in St Lucia aufgebrochen und bei perfekten Bedingungen vorbei an St Vincent direkt nach Bequia in die Admirality Bay gesegelt. Auf dem Weg dorthin wurden wir auch mal wieder von ein paar Grindwalen besucht.
Da wir unglücklicherweise am Wochenende in Bequia ankamen und somit in St Vincent und den Grenadinen einklarieren mussten, haben wir für die Formalitäten mehr als das doppelte als normal gezahlt.
In Bequia haben wir das Korallenriff sowie das Wrack um Devils Table erkundet und haben den sehr schönen Boardwalk entlang des natürlichen Hafens genossen.
Nach zwei Tagen ging es weiter nach Canouan. Eine Insel, welche zur Hälfte im Privatbesitz eines Resorts sowie eines Golfplatzes von Mr Trump ist und zur anderen Häflte normal bewohnt wird.
Wir haben direkt vor einem Resort geankert und den gemeldeten Wind während der Nacht ordentlich abbekommen. Durch die Berge in der Bucht wurden die Böen beschleunigt und wir hatten oftmals mehr als 40 Knoten, welche das ganze Schiff vor Anker zum Vibrieren brachte.
Als der Anker in der Nacht gezeigt hatte das er sehr gut hält, haben wir am nächsten Morgen das Dinghy zum Dorf genommen und uns ein Golfcart zum erkunden der Insel gemietet. Überall auf der Insel sind kleine Landschildkröten unterwegs. Sonst ist die Insel sehr ursprünglich.
Der private Teil der Insel ist komplett abgegrenzt und hat Sicherheitskontrollen, welche wir nicht passieren konnten.
Nachdem wir Canouan ausreichend erkundet hatten haben wir die Segel neu gesetzt und sind in die Saltwhistle Bay nach Mayreau gesegelt. Hierbei handelt es sich wirklich um eine traumhafte Bucht, welche leider auch oftmals entsprechend voll ist.
Unser erster Ankerplatz war sehr ungeschützt und wir mussten die Nacht während einem Squall aufpassen, dass wir nicht gegen das Riff gedrückt wurden. Gleich am nächsten Morgen wurde ein besserer Spot frei und wir haben das Schiff an den unserer Meinung nach perfekten Platz verholt.
Am Strand haben wir zwischen Palmen die Hängematte gespannt, Musik gehört, den Saft von Kokusnüssen getrunken und das Leben in vollen Zügen genossen.
Vom Strand aus kann man den kleinen Berg erklimmen, von welchem man eine grandiose Aufsicht auf die Tobago Cays hat. Die Aussicht ist so fantastisch, dass Dominik im wahrsten Sinne des Wortes bei einer kleinen Kirche auf die Knie gegangen ist und Svenja einen Verlobungsantrag gemacht hat. Ein sicher perfekter Ort für ein solches Ereignis.
Abends haben wir dann noch zwei sehr nette Australier kennengelernt, mit denen wir eine kleine Beachparty veranstaltet haben.
Als wir am nächsten Morgen wieder mit dem Dinghy an Land fahren wollten ist die Startleine vom Außenborder gerissen. Nach einer Reparatur ist diese am selben Tag gleich wieder gerissen. In der Anzugautomatik hat die Feder abgestanden und immer wieder die Schnur zerschnitten. Nach ein paar Stunden haben wir aber auch das wieder in Ordnung gebracht.
Leider war der Wind nicht so wie wir ihn uns gewünscht hatten, jedoch wollten wir unbedingt unserem Besuch die Tobago Cays zeigen. So sind wir bei 20 Knoten gegen Wind und Welle motort um mitten in den Cays hinter einer kleinen Insel zu ankern, bzw. an eine Mooring zu gehen.
Das vorliegende Riff hat uns vor der Brandung geschützt, doch der Wind hat eine solche Oberflächenströmung erzeugt, das Schwimmen und Schnorcheln jeweils mit Vorsicht zu genießen war.
Um unser Boot herum war alles voll mit Schildkröten. Teilweise waren diese sehr scheu, andere wiederum kamen ganz unbekümmert sehr nah.
Nur mit Dominik im Dinghy bin ich zum Schnorcheln ans äußere Riff gefahren, wo die enormen Atlantikwellen brechen, um das Riff zu erkunden. Am einzigen Dinghypass im Horseshoereef sind zwei Bojen, an denen man sein Dinghy festbinden kann.
Festverzurrt sind wir ins Wasser gesprungen und waren umringt von Fischen. Die Strömung war leider zu stark um vieles zu erkunden, jedoch war gleich unter uns ein schöner Adlerrochen, welcher elegant und sichtlich mit Leichtigkeit in der starken Strömung schwebte.
Zurück am Boot und sichtlich vom Schnorcheln erschöpft haben wir uns von einem der ortsansässigen Boatboys zum Lobsterbarbecue am Strand überreden lassen.
Neben einer rasanten Speedbootfahrt gab es mehr Lobster als wir essen konnten, mit hervorraggenden Beilagen und Nachtisch. Den Wein zum Essen haben wir selbst mitgebracht und so waren wir alle glücklich und zufrieden.
Die Inseln der Cays sind bis auf die dort lebenden Iguanas unbewohnt. Wenn man sich ruhig verhält findet man die alterstümlichen Echsen in den Büschen liegend oder am Strand beim Sonnen.
An unserem letzten Tag in den Cays sind wir auf unserem Boot zum Strömungstauchen abgeholt wurden. Gegen Wind und Wellen wurden wir zu den Mayreau Gardens gebracht, wo wir uns einfach von der Strömung in 20 Meter Tiefe haben treiben ließen. Ein Tauchboot war dabei die ganze Zeit in der Nähe um uns später aufsammeln zu können. Die Sicht war leider nicht so gut wie gewünscht, jedoch hat sie gereicht um den ein oder anderen Barracuda, Riffhai oder Ammenhai zu sichten.
Am selben Tag haben wir uns dann noch nach Clifton, Union Island, verholt. Ähnlich wie auf den Cays haben wir hier wieder vor einem Riff geankert und waren somit vor der Brandung geschützt. Leider hat unser Außenborder wieder einmal nicht richtig funktioniert, weswegen Nadja, Dominik und Svenja in der Sparrows-Beachbar verbrachten und ich den Außenborder wieder gangbar gemacht habe.
Diesmal war ein Kabel in der Zündspule so verrostet, das es keinen Startfunken mehr gegeben hat. Auch das haben wir wieder mit Bordmitteln hinbekommen, jedoch steht für uns fest, dass wir uns einen neuen Zweitaktmotor hier in der Karibik zulegen werden. Unser Außenborder ist immerhin von 1971 und hat sich somit seinen Ruhestand verdient.
Dominik und Svenja sind von Union Island dann nach St Vincent geflogen und von dort weiter nach Barbados.
Wir haben am nächsten Tag noch einen ungemütlichen Squall in der Bucht abbekommen, bei dem der Wind unerwartet auf West gedreht hat und somit fast alle Schiffe aufs Riff drückte. Nur weil unsere Kette sich um einen Felsen gewickelt hat sind wir vor dem Riff verschont geblieben. Das Boot neben uns hatte nicht so viel Glück und wir haben es am nächsten Tag mit Hilfe unseres Zweitankers, zwei fünfzig Meter Leinen und deren Winschen wieder vom Riff befreit. Das Ruderlager hat dabei jedoch einen enormen Schaden erlitten.
Auf Union Island haben wir noch hinter Frigate Island bei Ashton geankert, wo wir Abends mit vielen Seglern ein Lagerfeuer mit Barbecue und Livemusik veranstaltet haben. Neben Gitarre und Gesang konnte Ross mit dem Akkordeon eine coole Atmosphäre zaubern.
Der Wind soll nächste Woche wieder nachlassen, was uns dazu verleitet Petit Tabac anzusteuern. Das ist die kleine Insel, auf der Jack Sparrow bei Fluch der Karibik ausgesetzt wurde. Wir erhoffen uns von der Insel neben traumhaften Riffen natürlich auch die ein oder andere Pulle Rum ausgraben zu können.